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In den letzten Wochen gab es immer wieder Meldungen rund um die Themen Hitzewelle und Dürre. Wassermangel ist auch für Reisende ein wichtiges Thema. In diesem Blogeintrag fassen wir für dich die wichtigsten Punkte zur aktuellen Situation zusammen und geben praktische Tipps zum Umgang mit der Ressource Wasser im Urlaub und auf Reisen.

Nachrichten und Zeitungen berichten über die Situation in beliebten Urlaubsregionen wie Norditalien, Spanien oder Griechenland. Auch in vielen Regionen Deutschlands werden die Folgen der ausbleibenden Regenfälle deutlich, etwa durch die niedrigen Pegelstände am Rhein und an der Elbe.

In vielen Regionen Europas kam es in den letzten Monaten zu hohen Temperaturen und ausbleibenden Regenfällen. Besonders dramatisch ist die Lage in Norditalien. Dort wurde Anfang Juli der Dürrenotstand ausgerufen; es herrscht die schlimmste Dürre seit 70 Jahren. Betroffen sind fünf Regionen zwischen Mailand, Gardasee und Venedig (Tagesschau, 2022). 

Auch Spanien und Portugal stehen vor großen Herausforderungen im Angesicht der schlimmsten Trockenheit seit über 1.200 Jahren, wie eine Studie des Magazins Nature Geoscience ergab. Die Autoren sehen einen klaren Zusammenhang zwischen der Klimakrise, der Veränderung des Azoren-Hochdruckgebiets und der aktuellen Lage (Nature Geoscience 15, 2022).

Laut der Europäischen Dürrebeobachtungsstelle sind 63 Prozent der Flächen in der Europäischen Union und im Vereinigten Königreich von der aktuellen Situation betroffen (GDO Analytical Report, 2022). Nach Berechnungen des WWF wird sich die Situation in Zukunft noch mehr zuspitzen. Die Anzahl der Menschen in Europa, die unter teils extremem Wassermangel leiden, soll bis 2050 um rund 50 Prozent zunehmen (WWF, 2022).

Rheinpegel Rheinstrand Dürre Wassermangel

Welchen Einfluss hat Tourismus auf den Wasserverbrauch vor Ort?

Laut einer Studie des Journal of Sustainable Tourism lag der direkte und indirekte Wasserverbrauch in 2010 bei 6.575 Litern pro Reisendem pro Tag. Das entspricht etwa 44 Badewannen oder sieben Stunden unter der Dusche stehen. Kritisch ist dieser Verbrauch vor allem in Regionen, in denen sowieso eine Wasserknappheit aufgrund ausbleibender Regenfälle auftritt. Auf der indonesischen Insel Bali liegt der Anteil des tourismusbedingten Frischwasserverbrauchs bei 65 Prozent (Cole, 2012). 

Auch auf den Balearen liegt der Touristen-Anteil je nach Ort zwischen 39,8 und 73,7 Prozent; im Durchschnitt verbrauchen Touristen auf Mallorca und den Nachbarinseln circa 25 Prozent der Wasserreserven laut einer Studie der Balearen-Universität (MM-Redaktion, 2022). 

In Spanien setzt sich Greenpeace mit einer großen Kampagne dafür ein, die Bevölkerung und Politik zum Umdenken anzuregen. Spanien liegt weltweit auf Platz 2 der beliebtesten Reiseziele, daher gehört der Tourismus mit großzügigen Poolanlagen und Golfplätzen zu den Hauptverbrauchern von Frischwasser (The Local, 2022).

Die Ressource Wasser (auch auf Reisen) schonen

Im Hinblick auf die nächsten Jahre kann angenommen werden, dass sich die Situation weiter zuspitzt und der Wassermangel zunimmt. Umso wichtiger wird es sein, bewusst(er) mit der Ressource Wasser umzugehen. 

Dabei geht es nicht nur darum die Schattenseite des Tourismus hervorzuheben, denn in vielen der betroffenen Regionen sind die Einnahmen aus dem Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Wir geben dir nachfolgend drei praktische Tipps und Hinweise, um deinen Wasserverbrauch im Urlaub zu reduzieren.

1) Informiere dich vorab über die Situation in der Region

Um ein besseres Bewusstsein für die Situation zu entwickeln, ist es wichtig, dass du dich während der Planung deiner Reise und/oder vor dem Aufbruch in den Urlaub über die aktuelle Situation informiert. Dazu reicht meist schon eine einfache Suche bei Google aus. 

Über die Suche nach “Regenmenge Mallorca pro Jahr” findet man schnell ein Diagramm zur durchschnittlichen Niederschlagsmenge pro Monat auf Statista. Hier wird auf einen Blick schnell klar, dass die Monate März und Juli aufgrund der fehlenden Niederschläge besonders kritisch sind.

Grafik Durchschnittl-Niederschlag-pro-Monat

© Statista 2022

Auch über die Suche mit englischen Begriffen findet man meist schnell heraus, ob es bestimmte Vorgaben oder Maßnahmen gibt, um den Wasserverbrauch zu reduzieren. Perfekt geeignet ist eine Kombination aus:

“water” + “restrictions / policy / use / measures / consumption” + “region / country”

Für Italien findet man so in wenigen Klicks heraus, dass es derzeit Einschränkungen für die lokale Bevölkerung gibt. Bis Ende August müssen Personen, die den Garten bewässern, das Auto waschen oder den privaten Pool auffüllen, ein Bußgeld von 500 Euro zahlen (Giuffrida, 2022).

Indem du dich vorab informierst, hast du die Möglichkeit eventuell eine Urlaubsregion auszuwählen, die weniger stark vom Wassermangel betroffen ist. Zudem helfen dir die Informationen dabei, rücksichtsvoller zu handeln und die Situation der Menschen vor Ort besser zu verstehen. 

Der Besuch eines Wasserparks oder Golfplatzes in einer Region, die sowieso unter Wassermangel leidet, trägt genauso zur Verschlimmerung der Situation bei, genau wie die Auswahl eines Hotels mit Infinity Pool direkt am Meer. Achte bewusst auf die Auswahl der Aktivitäten und Unterkunft. Fahre direkt ans Meer oder den See in der Nähe, um dich abzukühlen. Schließe dich einer Runde Boule am Strand an oder messe dich beim Frisbee-Weitwurf mit anderen.

boule spielen drei Kugeln

2) Reduziere deinen Wasserverbrauch in der Unterkunft

Bewusste kleine Dinge im Alltag deiner Urlaubsregion können ebenfalls einen Beitrag dazu leisten, den Einfluss des Tourismus auf den Wasserverbrauch zu reduzieren.

Wenn du zum Beispiel auf ein ausgiebiges Bad am Morgen oder Abend verzichtest und stattdessen eine kurze Dusche nimmst, spart das im Durchschnitt beinahe 100 Liter Wasser. Noch besser ist es, wenn Du während des Einseifens den Wasserhahn einfach abstellst. Und wenn Du doch einmal baden gehen möchtest, achte einfach darauf, es nicht unbedingt jeden Tag zu tun.

Eine weitere Möglichkeit Wasser im Urlaub zu sparen ist es, wenn Du deine Handtücher nicht jeden Tag wechseln lässt. Viele Hotels weisen bereits darauf hin, dass man Handtücher wirklich nur dann auf den Boden legen sollte, wenn sie dreckig geworden sind und gewaschen werden müssen. 

Das gleiche gilt auch für die Zimmerreinigung. Auch hier ist es vermutlich nicht nötig, dass deine Räume jeden Tag sauber gemacht werden müssen. Sprich das Hotelpersonal an oder hinterlasse eine Nachricht an der Tür, dass du keine tägliche Reinigung benötigst. Handle hier am besten einfach so wie Zuhause, wo du deine Handtücher ja wahrscheinlich auch nicht jeden Tag in die Waschmaschine packst oder deine Wohnung putzt.

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Badewanne vs Dusche Wasserverbrauch

3) Achte beim Einkauf auf saisonale und regionale Produkte

Eine saisonale Ernährung ist in vielerlei Hinsicht nachhaltiger, da lange Transportwege sowie erhöhter Wasserverbrauch in der Herstellung vermieden werden. Am einfachsten ist es, hierbei auf lokalen Märkten direkt bei den Herstellern einzukaufen oder im Supermarkt darauf zu achten, woher Obst und Gemüse stammen. Beim Einkaufen auf dem Markt kommt man zudem direkt in Kontakt mit den Menschen vor Ort und erfährt so vielleicht sogar den ein oder anderen Insider-Tipp. 

Eine weitere Möglichkeit, den Wasserverbrauch zu senken, ist es, eine wiederverwendbare Trinkflasche in den Urlaub mitzunehmen, die du immer wieder auffüllen kannst. Auch wenn das Trinkwasser in einigen Regionen keine Option darstellt, gibt es häufig große Trinkwasserkanister, an denen du deine Flasche auffüllen kannst. In vielen südeuropäischen Städten gibt es zudem öffentliche Wasserspender, die du nutzen kannst. Dadurch sparst du zum einen jede Menge Plastik ( für dessen Produktion auch Wasser benötigt wird), zum anderen vermeidest du Transportwege, über die das Wasser in die Urlaubsregion gebracht wird.

Wasserspender in Spanien

Alles auf einen Blick – Wassermangel als Globales Problem

Insgesamt wird deutlich, wie kritisch die aktuelle Situation wirklich ist und wie wichtig die Ressource Wasser bei längeren Dürreperioden und Hitzewellen in den kommenden Jahren werden wird. Doch wie so häufig, gibt es auch in dieser Krise die Chance daraus zu lernen und Anpassungen vorzunehmen. 

Gerade als Touristen haben wir die Möglichkeit, einen Beitrag zu einem bewussteren Umgang mit Wasser leisten. Etwa dadurch, dass wir uns bewusst über die Situation vor Ort informieren. Durch den Austausch mit Freunden zu Hause können wir zudem das Thema bei anderen Menschen in den Fokus rücken. 

Natürlich geht es nicht darum, individuell eine globale Krise zu lösen, aber wir können Verantwortung übernehmen und einen Teil zur Veränderung des Bewusstseins beitragen.


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Alice

Alice hat BWL studiert und 3 Jahre lang bei einer Agentur in Köln gearbeitet. Anfang 2022 entschied sie sich für eine berufliche Neuorientierung, bei der das Thema Nachhaltigkeit ganz vorne stehen soll. Sie liebt es zu Reisen und träumt davon, mit Buckelwalen im Pazifik zu schwimmen.

Kathrin David Portrait Sonnenlicht Feld Köln

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Job gekündigt, Welt bereist und auf einer Mission internationales Volunteering und Reisen zu revolutionieren. Kathrin ist Kopf und Herz von give & grow. Die gesamte Geschichte und was dahinter steckt kannst du hier nachlesen.

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