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Wenn man an Freiwilligenarbeit im Ausland denkt, kommen einem schnell Bilder von jungen Menschen in den Kopf, die auf Costa Rica Schildkröten beim Schlüpfen zusehen oder Kindern in Nepal Englisch beibringen. Dabei gibt es quasi direkt vor unserer Haustür in Europa zahlreiche Volunteering-Möglichkeiten, sich freiwillig zu engagieren und Projekte im Bereich Umwelt- oder Tierschutz sowie sozialer Arbeit zu unterstützen. 

Volunteering bzw. Freiwilligenarbeit in Europa hat zahlreiche Vorteile, auf die wir in diesem Beitrag näher eingehen. Zudem möchten wir unsere ganz persönlichen Erfahrungen mit Dir teilen und Dir Tipps zu Deinem eigenen Freiwilligendienst in Europa geben.

1) Kürzere Anreisezeiten

Die Freiwilligenarbeit in Europa bietet vor allem den Vorteil von kürzeren Anreisewegen. Das ist vor allem attraktiv, da so auch kürzere Projektzeiten möglich sind als im Vergleich mit den internationalen Volunteering-Optionen. Zudem ergibt sich so die Möglichkeit, einfach und entspannt den eigenen Urlaub mit der Teilnahme an einem Projekt zu verbinden. 

2) Niedrigere Kosten bei der Anreise und Visa

Durch die räumliche Nähe gibt es kostengünstigere und umweltfreundlichere Anreisemöglichkeiten. Anstelle eines Fluges von Deutschland nach Costa Rica, kann eine Anreise nach Spanien auch mit Zug und/oder Bus erfolgen. Gerade wenn man etwas mehr Zeit mitbringt, kann man die Vielfalt Europas auf verschiedenen Zwischenstopps näher kennenlernen. Hinzu kommt, dass für die meisten Reisen innerhalb Europas keine zusätzlichen Visa beantragt werden oder Impfungen nachgewiesen werden müssen, was wiederum Kosten spart.

3) Emissionen einsparen

Neben der schnelleren Anreise und Flexibilität bietet ein Freiwilligendienst in Europa natürlich auch die Verringerung der eigenen CO2 Emissionen bei der Anreise.

Sechs Vorteile-Freiwilligenarbeit-Europa

4) Kulturelle Vielfalt

Die kulturelle Vielfalt ist ein weiterer Vorteil für die Freiwilligenarbeit in einem der 47 Länder Europas. Vom hohen Norden mit Ländern wie Island oder Schweden, über den sonnigen Süden mit Spanien, Italien oder Griechenland bis in den wilden Osten mit Slowenien oder Rumänien – die kulinarischen, kulturellen, landschaftlichen und sprachlichen Eigenarten und Besonderheiten machen jedes europäische Land einzigartig.

5) Geringer Kulturschock

Dabei bietet die räumliche Nähe gleichzeitig genügend Überschneidungen, sodass die ausländischen Kulturen niemals gänzlich fremd erscheinen und Überforderung (Kulturschock) relativ unwahrscheinlich ist. Dies ist vor allem für Personen, die bisher noch nicht so viel gereist sind und noch keine Erfahrungen mit Freiwilligenarbeit haben, ein weiterer Vorteil.

6) Sprachen lernen

Darüber hinaus bietet die Freiwilligenarbeit in Europa die Möglichkeit, Sprachkenntnisse aus der Schule oder aus dem Studium praktisch anzuwenden. Ganz egal ob Englisch, Spanisch, Französisch oder Italienisch. So kannst du direkt in den Austausch mit den Menschen vor Ort kommen und noch tiefer in die jeweilige Kultur eintauchen.

Wie sieht das Volunteering in Europa aus? – Ein Erfahrungsbericht

Nach meinem Start ins Berufsleben in 2018 habe ich die meiste Zeit des Jahres hinter dem Schreibtisch und am Laptop verbracht. Nach dreieinhalb Jahren nahm ich allen Mut zusammen und kündigte meinen Job für eine Auszeit mit dem Ziel, meine Träume zu verwirklichen. Ein Wunsch, der dabei weit oben auf der Liste stand, war die Teilnahme an einem Freiwilligenprojekt im Ausland. 

Für mich war von Anfang an klar, dass ich im Bereich Umwelt- und Naturschutz tätig sein wollte. Die An- und Abreise wollte ich möglichst umweltfreundlich gestalten. Daher fiel meine Wahl schnell auf ein Projekt in der Nähe von Valencia (Spanien). Dank guter Anbindungen konnte ich mit Zug und Bus reisen und die wunderschönen Städte Paris, Toulouse, Barcelona und Madrid erkunden.

Highlight-Staedte-Europas Barcelona

Die Unterbringung und das Essen in Spanien

Nachdem das Volunteering in Spanien während der Corona Pandemie vollkommen zum Erliegen gekommen ist, war ich Teil der zweiten Gruppe von Freiwilligen vor Ort. Gemeinsam mit vier weiteren Volunteers verbrachte ich zwei Wochen im Programm. Dabei teilte ich mir die Unterkunft mit zwei weiteren Freiwilligen aus Spanien und der Slowakei. Für die Verpflegung waren wir selber verantwortlich. Entweder wir kochten gemeinsam oder trafen uns abends zum Essen mit den anderen in der Stadt.

Verpflegung-Freiwilligenarbeit Spanien

Der Alltag im Freiwilligenprojekt in Europa

Koordiniert wurden die Aktivitäten vor Ort vom Leiter der Organisation Marfull, Santiago Inocencio  (kurz Santi). Bei unserem Spaziergang durch die Stadt und die Nachbarorte, kannte Santi gefühlt jeden Menschen, den wir auf der Straße trafen. Zudem erzählte er immer wieder von spannenden Details zur lokalen Geschichte und der Entwicklung des Naturschutzes vor Ort.

Das Programm selbst war so aufgebaut, dass wir jeden Tag an einem anderen Ort ein anderes Projekt unterstützten. Von Woche zu Woche wiederholten sich dann die Tätigkeiten mit kleineren Anpassungen. So gab es reichlich Abwechslung und die Möglichkeit, die nähere Umgebung besser kennenzulernen.

Grafik_Wochenplanung Freiwlligenarbeit Europa

Für die Projektarbeit waren wir meistens von 7:00 Uhr morgens bis 13:00 Uhr unterwegs. Dadurch blieb mehr als genug Zeit, um nachmittags am Strand zu entspannen, im Meer schnorcheln zu gehen oder eine Fahrradtour zu machen. Eine ideale Kombination aus Arbeit und Freizeit also.

Mein persönliches Highlight waren die Ausflüge zu kleineren Höhlen direkt an der Felsküste nach dem Cleanup von schwer zugänglichen Strandabschnitten bei Denia und Xabia. Dank der tollen Organisation konnten wir so die Küste abseits der beliebten Touristen-Spots genießen und die bunte Unterwasserwelt Spaniens erkunden.

Wie viel kostet ein Freiwilligendienst in Europa?

Kueste-Spanien Meer Felsen

© Statista 2022

Die Kosten für die Freiwilligenarbeit in Europa teilen sich in verschiedene Kategorien auf:

    1. An- und Abreise
    2. Teilnahmegebühren
    3. Ausgaben für die Unterkunft, Verpflegung & Aktivitäten

1) An- und Abreise

Die Kosten für die An- und Abreise richten sich zum einen nach der Art des Transportmittels (Flug, Zug, Bus etc.), zum anderen nach der Lage des Projekts. Einige Projekte befinden sich in direkter Nähe von großen Städten mit eigenem Flughafen, während andere Projekte deutlich abgelegener sind. Für Flugreisende lohnt es sich nicht nur nach Direktflügen zu schauen,  sondern auch die Flugpreise für umliegende Ziele zu vergleichen.

Die Preise für Zugfahrten liegen meist über den Preisen für Busreisen, bieten dafür aber kürzere Fahrzeiten. Generell lohnt es sich bei längeren Strecken, so früh wie möglich zu buchen und Preise verschiedener Anbieter zu vergleichen. Gute Plattformen für die Buchung innerhalb Europas sind beispielsweise Trainline.com und Omio.com.

Grafik_Transportmittelvergleich anreise

2) Teilnahmegebühren

Auf den ersten Blick schrecken viele vor der Idee zurück für die freiwillige Unterstützung von Projekten Geld zu zahlen. Immerhin stellt man seine eigene Arbeitskraft kostenlos zur Verfügung. Viele wissen allerdings auch nicht, dass für die Organisation eines Freiwilligen-Programms verschiedene Kosten anfallen (z.B. Projektmanagement, Kosten für den Transport vor Ort, Verwaltungskosten, Anlernzeiten und je nach Projekt auch Unterkunft und Verpflegung). Um diese Kosten zu decken, erheben viele Unternehmen und lokale Projekte Teilnahmegebühren.

Je nach Region und Art des Projekts sowie den inkludierten Leistungen schwanken die Preise für die Teilnahme stark. Im Durchschnitt liegen die Kosten pro Woche bei etwa 500 Euro, wobei die Unterkunft sowie der Flughafentransfer meistens inkludiert sind. 

Die Kosten für die Teilnahme in Spanien lagen etwas höher mit 600 Euro pro Woche. Dafür waren neben der Unterkunft und der Abholung vom Flughafen auch ein Tauchgang sowie die Ausrüstung für das Schnorcheln im Preis enthalten. 

Es lohnt sich bei der Planung definitiv Preise und Leistungen zu vergleichen, um so das perfekte Projekt zu finden. Alternativ kann man auch über Workaway direkt in Kontakt mit Privatpersonen oder kleinen Organisationen treten, die Freiwillige suchen.

3) Ausgaben für die Unterkunft, Verpflegung & Aktivitäten

Freizeit-Aktivitaeten tauchen wandern Spanien

In den meisten Fällen sind die Kosten der Unterkunft in den Teilnahmegebühren für das Projekt inbegriffen. Das heißt auch, dass du dich nicht darum kümmern musst eine Unterkunft vor Ort zu finden. Dies ist gerade dann besonders wertvoll, wenn das Projekt in einer Region liegt, die gerne von Touristen besucht wird.

Bei der Verpflegung richten sich die Kosten nach den Lebensmittelpreisen vor Ort sowie der Entscheidung, ob ihr in einer Gruppe zusammen zu Hause kochen oder lieber öfter essen gehen wollt. In Spanien waren wir in den zwei Wochen viermal im Restaurant essen und haben ansonsten gemeinsam in der Unterkunft gekocht. Die Kosten für die Verpflegung lagen bei rund 60 – 75 Euro pro Woche für eine Person.

Neben der Arbeit im Projekt bleibt mehr als genug Zeit für diverse Freizeitaktivitäten. Gerade bei zentral gelegenen Projekten gibt es eine Vielzahl an Optionen, die angeboten werden. In Spanien habe ich mich dazu entschieden, ein Mountainbike auszuleihen und damit die Küste sowie das Umland zu erkunden. Zudem erhielten wir kostenlos die Ausrüstung zum Schnorcheln, das neben dem Wandern im Nationalpark zu meinen liebsten Freizeitaktivitäten gehörte. Der Tauchgang im Meer bleibt trotzdem mein absolutes Highlight.

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Nachhaltiger Transport – Vergleich, Fakten und Tipps

Wie finde ich das nachhaltigste Transportmitteln für meine Reise und sollte ich kompensieren oder macht das keinen Sinn? Mehr dazu in unserem Online-Kurs.

Wo kannst du dich weiter informieren?

Die Vorteile des Freiwilligendienstes in Europa haben dich überzeugt und du bist beim Lesen neugierig geworden? Sehr gut, denn es gibt wirklich sehr viele Gründe, sich auch in Europa freiwillig für lokale Projekte einzusetzen, die sich für Umwelt-/Naturschutz und soziale Einrichtungen stark machen. 

Wenn du dich weiter informieren möchtest, ist Google natürlich eine gute Adresse, wobei die Ergebnisse sehr schnell unübersichtlich werden können. Schau deshalb gerne auch bei unserem Kooperationspartner, dem Rainbow Garden Village vorbei. Das Rainbow Garden Village organisiert verantwortungsvolle Freiwilligenarbeit und bietet Projekte in zehn europäischen Ländern an (u.a. Island, Griechenland, Kroatien oder Spanien).

Das Thema Tierschutz interessiert dich ebenfalls besonders, aber du möchtest sicher sein, dass du ein nachhaltiges Projekt findest? Genau auf diese Form der Freiwilligenarbeit gehen wir in einem eigenen Blogartikel genauer ein und geben dir zehn Tipps, wie du Projekte im Ausland identifizierst, für die wirklich das Tierwohl und nicht der Profit an allererster Stelle steht.

Profilbild-Alice

Alice

Alice hat BWL studiert und 3 Jahre lang bei einer Agentur in Köln gearbeitet. Anfang 2022 entschied sie sich für eine berufliche Neuorientierung, bei der das Thema Nachhaltigkeit ganz vorne stehen soll. Sie liebt es zu Reisen und träumt davon, mit Buckelwalen im Pazifik zu schwimmen.

    Quellen & Links:

    Kathrin David Portrait Sonnenlicht Feld Köln

    Wer steckt hinter give & grow?

    Job gekündigt, Welt bereist und auf einer Mission internationales Volunteering und Reisen zu revolutionieren. Kathrin ist Kopf und Herz von give & grow. Die gesamte Geschichte und was dahinter steckt kannst du hier nachlesen.

    Denn auf Augenhöhe zu reisen verändert alles.

    #reshapetravel

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    #TravelofTomorrow